Konferenz mit Signalwirkung: Top-Management von Freudenberg Sealing Technologies (FST), NOK Corporation (NOK) und NOK-Freudenberg China (NFC) bespricht die Zusammenarbeit rund um Wasserstofftechnologien.
Ob in den USA, Europa, im Nahen Osten, China, Japan oder Australien – wenn es um die künftige nachhaltige Energieversorgung einer wachsenden Weltbevölkerung geht, spielt das Thema Wasserstoff (H2) eine zentrale Rolle. Das Potenzial dieses Zukunftsmarkts ist groß.
So verwundert es nicht, dass sowohl FST als auch NOK sich intensiv damit beschäftigen. Ähnlich verhält es sich beim gemeinsamen Joint Venture NFC in China. Bei allen drei steht dabei zum einen die Wasserstoffherstellung mit Elektrolyseuren, zum anderen seine Nutzung zur Stromerzeugung in Brennstoffzellen im Mittelpunkt.
Aber nicht nur: „Wir betrachten das Thema ganzheitlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, sagt Marcel Schreiner, der das im September 2023 geschaffene übergreifende FST-H2-Projekt mit seinem Kernteam um Dr. Britta Mayerhöfer, Artur Mähne und Jürgen Emig leitet. Abzudichten sind nicht nur die zu Stacks gestapelten Zellen der „kleinen Kraftwerke“, sondern unter anderem auch Kompressoren, Pumpen oder Ventile – bei Transport und Verteilung, zum Beispiel bei der Umwandlung von Wasserstoff in transport- und speicherfähiges Ammoniak und E-Methanol. Oder bei der direkten Verbrennung von Wasserstoff in H2-betriebenen Motoren.

zur Wasserstoffkonferenz in München.
Regional unterschiedliche Schwerpunkte
Das Treffen des Top-Managements der Partner FST, NOK und NFC Anfang Juni in München diente dazu, die aktuellen Trends zu bewerten und sich über die Anforderungen und Vorgehensweisen in den einzelnen Joint-Venture-Regionen auszutauschen. Dabei wurden auch die Möglichkeiten weiterer gemeinsamer Entwicklungsaktivitäten ausgelotet.
In den Präsentationen wurde deutlich, dass sich die Entwicklungsschwerpunkte in den Weltregionen unterscheiden und ergänzen. Zwei Beispiele: NOK stellt im Gegensatz zu FST eigenständig komplette Bipolarplatten her, eine Schlüsselkomponente für Wasserstofftechnologien. Umgekehrt könnte NOK von der Material- und verfahrenstechnischen Expertise von FST profitieren.
Das Signal, das von der Konferenz ausgeht: Die Partner wollen ihre Zusammenarbeit rund um Wasserstofftechnologien intensivieren und ein globales Netzwerk auf Projektebene knüpfen. Dazu haben alle drei Unternehmen für die Themen Geschäftsentwicklung (Business Development), Verkauf (Sales) und Technologie (Technology) sogenannte „Window Persons“ benannt. Sie dienen in ihren jeweiligen Fachgebieten als Ansprechpartner und Türöffner. Dahinter steht die Überzeugung: Um gemeinsam eine Spitzenposition im Wasserstoffsektor zu erreichen, bedarf es einer intensiven Kooperation und Kommunikation auf allen Ebenen. Die H2-Conference war ein wichtiger erster Meilenstein auf diesem langfristigen Pfad.
Außerdem vereinbarten die Topmanager, wie sie in China künftig strategisch vorgehen. So hat NFC beispielsweise bereits ein neues technisches H2-Team geschaffen, das sich dezidiert den dortigen Kundenbedürfnissen und Marktbesonderheiten widmet. „Local for local“, also die Produktion an Ort und Stelle, ist für den Erfolg in China entscheidend.
Nach einem intensiven Austausch konnten sich die Konferenzteilnehmer zu guter Letzt bei einem Rundgang einen praktischen Eindruck verschaffen, wie sich die Konzernschwester Freudenberg e-Power Systems in München auf den Start der Serienproduktion von Brennstoffzellen vorbereitet.