Die Ford Motor Company hat dem Standort von Freudenberg Sealing Technologies (FST) in Reichelsheim den Q1-Award verliehen. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die Ford an seine Zulieferer vergibt. Sie ist dementsprechend begehrt und prestigeträchtig.
Anfang Februar erhielt der FST-Standort Reichelsheim von der Ford Motor Company eine goldene Plakette, die sowohl einen zweijährigen Kraftakt als auch beste Chancen für zukünftiges Geschäft besiegelt: den Q1-Award. Diese Auszeichnung steht bei dem Automobilhersteller für höchste Produktqualität, Liefertreue, Fertigungseffizienz sowie anspruchsvolle interne Prozesse.
Ausschlaggebend für den Start des Q1-Projekts des Standorts Reichelsheim waren die dort gefertigten Produkte der DIAvent-Familie. Da auch das Lead Center Special Sealing Automotive (SSA) seit langem an Ford liefert, wurde der gesamte Standort zertifiziert. „Der Zertifizierungsprozess erstreckte sich über zwei Jahre“, erläutert Alexander Schork, Supply Chain Manager im Lead Center Diaphragms & Boots und federführend in diesem Projekt. „Es galt, sechs Masterdokumente und 50 Fragen mit teilweise diversen Unterpunkten zu den Themen Qualität, Entwicklung, Produktmarketing, Produktion, Einkauf und Supply Chain Management zu beantworten.“
Für die Zertifizierung waren zwei Säulen ausschlaggebend. So setzt die Automobilindustrie auf ein einheitliches Leistungsniveau für den Materialfluss in der gesamten Lieferkette. Die Materials Management Operations Guideline/Logistics Evaluation (MMOG/LE) ist der globale Standard für die Bewertung von Prozessen des Supply Chain Managements. Dieser Standard ist bei FST seit Jahren etabliert. Die zweite Säule nennt sich Material Planning & Logistics – hier hat FST Neuland betreten.

Award unabdingbar für künftiges Neugeschäft
Schork zufolge ist der Q1-Award von Ford nicht nur eine Auszeichnung für Lieferanten, die Großserien an das Unternehmen liefern. Sie ist mehr: eine unabdingbare Voraussetzung für künftiges Neugeschäft. Ford will mit der Zertifizierung sicherstellen, dass alle vom Automobilisten definierten Prozesse und Portalanwendungen vom Lieferanten verstanden werden und derart in dessen Abläufen etabliert sind, dass sie den anspruchsvollen Kundenanforderungen gerecht werden. Für FST heißt das: Der Weg ist jetzt geebnet für künftige Geschäfte mit Ford, denn das Unternehmen vergibt große Aufträge nur noch an Q1-zertifizierte Lieferanten. Ein weiterer Bonus: „Wir können unsere Prozesse und Bemusterungen selbst zertifizieren, dazu ist keine Begutachtung von Ford mehr nötig. Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss“, so Schork.

Zertifizierung in Rekordzeit
„Der leitende Lieferantenentwickler von Ford war bei der Preisübergabe voll des Lobs für das Team in Reichelsheim und für alle bei FST, die zum Erfolg beigetragen haben. Er habe schon lange keinen Lieferanten mehr zertifiziert, der den Prozess so exzellent abgespult habe wie wir“, freut sich Daniel Uhl, Marketing Manager im Lead Center Diaphragms & Boots. Nur zwei Jahre haben die Mitarbeitenden von FST benötigt, um die Zertifizierung zu erhalten. „Andere brauchen bis zu fünf Jahre und scheitern oft am Ende doch noch“, weiß Schork zu berichten.
Der Erfolg geht auf das Konto diverser Disziplinen, die über die Grenzen der Reichelsheimer Lead Center Diaphragms & Boots sowie Special Sealing Automotive hinausgehen. Kolleginnen und Kollegen aus dem Vertrieb, Customer Service und Corporate EDI (Electronic Data Interchange) trugen einen wesentlichen Teil zur Zertifizierung bei. „Die Auszeichnung von Ford ist ein Beleg für die Einsatzbereitschaft, mit der sich unsere Mitarbeitenden genau auf das konzentrieren, was die Kunden benötigen und erwarten – um diese Erwartungen dann sogar nach Möglichkeit zu übertreffen“, sagt Uhl.